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AutorenbildUta Lewien-Schmidt

Der Break-Even-Point des Lebens

Aktualisiert: 4. Apr. 2022

Der Break-Even-Point des Lebens - oder anders ausgedrückt, was bedeutet eigentlich Zufriedenheit? (Relaunch aus dem Juni 2020)




Entschuldigung - ja die Betriebswirtschaftlerin kommt in der Headline durch. Aber mal fern ab von jeglicher beruflichen Fachkompetenz betrachtet, haben wir ein einheitliches Ziel. Der Break-Even-Point ist für ein Unternehmen der Punkt, an dem Erlös und Kosten einer Produktion (oder eines Produktes) gleich hoch sind und somit weder Verlust noch Gewinn erwirtschaftet werden. Ökonomisch betrachtet also eine wichtige Orientierungsgröße. Überschreitet man ihn, kann man Gewinne generieren. Man nennt das auch Kennzahl. Diese Kennzahlen haben als Eigenschaft grundsätzlich die Vergleichbarkeit und Messbarkeit von Wirkungen. Für Zahlen-Daten-Fakten-Menschen eine wichtige Aussage, mit der man erfolgreich Szenarien abstimmen und Planungen für die Zukunft und den Lebenszyklus von Produkten generieren kann. (Puh...!)


Ja, ich bin Betriebswirtschaftlerin - mit vollem Engagement. Manchmal kann man nicht alles wie einen Mantel wieder an der Garderobe abgeben. Aber da ist noch mehr. Wie betrachte ich nun die Wünsche und Zukunftsszenarien betriebswirtschaftlich für Unternehmen auf der einen Seite oder als Personaler mit ergänzenden Kompetenzen für Mitarbeiter auf der anderen Seite? Und dann noch als psychologische Beraterin - ganz privat?


Schwierig. Es wird auf einen Kompromiss hinauslaufen. Es gibt viele Möglichkeiten einer Lösung, aber dann doch auch die ganz persönliche Art und Weise. Was haben wir auf der Suche nach der Lösung gemeinsam? Bilanz ziehen wir alle. Das Unternehmen bezüglich der Rendite und der Nachhaltigkeit seiner Investitionen. Die Arbeitnehmer oft, bezüglich unserer Loyalität und unseres Selbstverständnisses von Arbeit und Lebensleistung. Unternehmen bewerten ihr Investment in Human Capital (hoffentlich!). Aber das gehört in den Bereich Business Coaching. Konzentrieren möchte ich mich heute mehr auf die Zufriedenheit im Leben. Als Babyboomer hat man Lebenserfahrung. Der Abgleich - sprich Bilanz ziehen - über die Erwartungen von uns oder unseren Eltern zum Beispiel - können zu einem unterschiedlichen Ergebnis führen. Genau das bringt uns heute manchmal in das große Grübeln. Ist es so einfach möglich - wie ein Unternehmen aufgrund seiner steuerrechtlichen Verpflichtung - uns als Menschen einer Bewertung - sprich einem Jahresabschluss zum Stichtag zu unterziehen? Wohl kaum!


Wichtig ist, uns selbst eine eigene Form der Bilanz und eher eine Lebensbalance aufzustellen. Eine nach eigenem Gefühl.

Wie viel Eigenkapital (sprich Empathie, Lebenswille, Engagement) können wir ausweisen? Welches Fremdkapital (wer kann Dir zur Seite stehen?) ist von Nöten? Das Investment findet auf der Beziehungsebene statt. Da kann man den "Produktionsmitteleinsatz" nicht in das Verhältnis zum Output setzen. Wir Menschen haben andere Kompetenzen. Wir verzeihen...neigen zu Kompromissen...haben einen anderen Blick auf individuelles Beziehungsmanagement...unsere Kennzahlen sind oft variabel. Die Wirkungsweise wird nicht unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit betrachtet, sondern unter Mitmenschlichkeit. Und dafür gibt es leider noch keine verbindlichen Bewertungspunkte oder messbare Größen.


Was uns helfen kann, ist das Bauchgefühl und die Lebenserfahrung als Lebensmittenmenschen.

Unsere Lebenserfahrung können wir exemplarisch wie in Geschäftsvorfällen in die Bewertung einbringen. Die Bewertung der "Vorräte, Forderungen oder Verbindlichkeiten" sollte zumindest für uns selbst einen Maßstab bilden. Leider nicht von mir (sondern von Mark Twain), aber in Worten trifft es genau das, was ich meinen Klienten vermitteln möchte:


Die zwei wichtigsten Tage im Leben sind der Tag, an dem Du geboren bist, und der Tag, an dem Du herausfindest, warum! Und oft liegen zwischen diesen beiden Punkten eine Distanz, die es zu überwinden gilt.

Also überprüfe an Deinem persönlichen Bewertungsstichtag, wie es aussieht mit Deinem Break-Even-Point des Lebens. Stimmt Dein Engagement im Verhältnis zum Ergebnis? Zufrieden? Sind Deine "festen Kosten" im richtigen Verhältnis zu Deiner "Umsatzgröße" - sprich Deinen individuellen Zielen? Wenn nicht, dann zögere nicht, darüber nachzudenken. Du sitzt am Steuerrad Deines Lebens. Überlege Dir, wo Deine (Geschäfts-)Ziele sind. Du bist dafür verantwortlich. Du bestimmst die Strategie und das Ergebnis. Also gehe Deinen Weg. Und wenn der viel weit ist, suche Dir Unterstützung. Reflexion unserer Handlungen (oder auch Nichthandlungen) ist wichtig. Aber es gibt auch keine Norm oder verbindliche Handlungsempfehlung. Du selbst stehst als Maßstab zur Verfügung. Was möchtest Du erreichen, welche Ziele und Kompetenzen sind für Dich wichtig - diese Fragen gilt es zu beantworten. Und dann geh Deinen Weg!


 

Fotonachweis Adobe Stock #34516993 Jeanette Dietl



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